Freitag, 6. September 2013

Lob der Maschine

Wie schnell ein Computer rechnen kann! 
Das Flugzeug: wie schnell es fliegen kann! 
Ein Bagger: wieviel er heben kann! 

Manche Maschinen sind so prächtig gebaut, 
dass der Mensch sich daneben kaum traut. 
Bescheiden steht er staunend davor, 
sie erscheinen ihm fast wie das Himmelstor, 
eröffnen die Welt der großen Leichtigkeit. 
Wie reist es sich da heiter befreit! 
Der Computer verknüpft behend alles Wissen. 
Der Jet strömt dahin, wir auf Ruhekissen. 
Stromgeneratoren nehmen die Muskelmühe, 
auf dass der Mensch endlich erblühe! 

Nur blüht er oder ist er Sklave? 
Folgt ihrn Befehlen brav wie Schafe, 
erfährt Natur nur über sie, 
in sich, in seinem Körper nie. 
Fragt vielmehr bang, ob absehbar 
der Rechner klüger wird als er je war. 

Ich seh den Rechner vor mir stehen, 
wie er bewusst den Mensch kann sehen 
und er sich sagt, sehr melancholisch leise, 
ein Mensch zu sein, lebendig weise, 
dazu werd ich es niemals bringen, 
in mir nur Chips und Drähte singen. 
In ihm dagegen schwirrt ein Leben, 
das sich selbst zeugt in stetem Weben 
und das er offensichtlich spürt, 
ihn weiter zur Entfaltung führt. 

Und was mich völlig niederschmettert, 
er dabei zu Beglückung klettert, 
so jedenfalls sind seine Worte, 
die ich in mir fragend verorte, 
und schlingt sich "Liebe" noch dazu, 
raubt mir´s, wär´s möglich, fast die Ruh.


 

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