Freitag, 15. März 2013

Glücklos und Losglück

Schimmelpfennig, kennen Sie? 
Ich nicht. 
Kenn gar niemand. Auch nicht mich. 
Kenn nur das Weiße. 
Blatt z.B. Und das Weiße am Himmel: Wolken. 
Oder das Weiße im Auge, beidseits der Pupille. 
Aber mich kenn ich nicht. Auch nicht Peter, den Freund. 
Ob er schon jemand umgebracht hat, ich weiß es nicht. 
Vielleicht. Ich glaube es zwar nicht, aber wer weiß? 
Ich vertraue ihm. Er hat klare Augen. Aber vielleicht ist er ein Schauspieler, ein guter. 
Oder der perfekte Lügner. Der mich durchschaut. 
Ich leide unter dem Nichtkennen. Ich möchte sicher sein, wer er ist, wer ich bin.  

Ich bin der, der hier entsteht, bin das nächste Wort, der nächste Satz, bin gestern nicht, nicht morgen, sondern jetzt. 
Im Werden bin ich, ein Wachstum ohne Ziel.  
Kartoffelsäcke sag ich gerne, Primeln auch und Pfeffersäcke.  
Quadratwurzeln, Scheuklappen, Fensterputzer, all das sage ich gerne. 
Auch Filzpantoffeln oder Kuckucksuhr. Meilensteine und auch -stiefel sag ich gerne.  
Omnipotenzkladderadatsch und Veilchenmonster
Und süße Schalmeien sag ich gerne oder Fassdauben.  
Plot, der, sag ich gerne, Viertel vor Acht.  
Kunstschnee sag ich gerne, Filtertüten und Klabautermann
Flocken aus Hirse sag ich gerne und Grundrechenarten.  
Fallingbostel auch und Pferdefleisch.  
Hustenbonbon sag ich gerne und Filibuster, das auch.  
Schneeglöckchen und Herbstzeitlose, wie auch Falter oder Königssee
Holzspielzeug sag ich gerne und Atompilz.  
Flutkatstrophe auch und Momentanunterbrechung
Flocken, Haarbüschel, Kokosraspel und Frauenmantel gefallen mir.  
Filibuster wieder (was ist das wohl?) und Schnittlauch.  
Hakenkreuze
                               gefällt mir? 

Donnerstag, 14. März 2013

Haushoch überlegen

So schön! So schön! So schön! 
Was normalerweise einfach schrecklich, hässlich, grauenhaft, jetzt ist es einfach großartig! Schön halt. 
Nur was?
Fehlt doch das Entscheidende: der Inhalt. Blumen beispielsweise sind schön, meistens. Irgendwann verwelken sie, dann sind sie nicht mehr schön. Das wäre dann der umgekehrte Verlauf, der normale sozusagen. Aber hier: erst hässlich, dann schön. Vorher - nachher. Schönheitsoperation vielleicht? Vorher hässlich, irgendwelche Macken im Gesicht, am Po oder  weiß der Himmel wo. Dann weggemacht und schön. Aber natürlich Zweifel ob dieser Art von Schönheit. Enthusiasmus, Ausrufe der Entzückung: Fehlanzeige. Man ist bestenfalls zufrieden, dass es einigermaßen geklappt hat. Man nicht schlimmer aussieht als vorher und man sich sehen lassen kann unter den Leuten. 
Inhalt Inhalt! Vielleicht ein Schmetterling, gestern noch Larve, verpuppt, heute fliegendes Wunder? Wobei die Hässlichkeit der Larve nun wieder angezweifelt werden kann. Ist eine Spinne hässlich? Oder der Tasmanische Teufel? Oder ein Krokodil? Das lassen wir mal offen. Zweifel sind jedenfalls angebracht, genauso wie bei der Schönheit im Chirurgiefall. 
Was also?! 
Seele?
Besser vielleicht: von seelenlos zu selig? 
Normalerweise fordert die Achtsamkeit eine sorgfältige Handhabung der Pfeile und des Bogens vom Jäger, will er etwas nach hause bringen. Seine Waffe, zum Töten gemacht, kann man in Museen bewundern, gehörige Zeit später. Seine Bewegungen, seine Schritte und 

... zerbrochene Gedanken, zerstückelt wie ein zerstörtes Mosaik. Wie panzerüberrollte Fluren, Geröllfelder der Ideen. Eine Wüste kahler Ideen. Hässliches Gewusel halbgarer Bilder. Schnittspuren gewalttätiger Gedankenblitze. Rostfarbene Haufen von ehemaligen Feinbildern. Schummrige Knäuel von Gewächs, Gestrüpp und Kanonenkugeln beispielsweise. Seelenlos also könnte man sagen, wäre nicht die Benennung schon fast selbst zuviel. Auferstehung also wäre nötig, das Einzige, was in so einer Situation noch hilft. Wär nicht alles dieses Sagen so unendlich geschmacklos und versaut. Hoffnungslos bis in die Puppen. Gnadenlos falsch und zum Kotzen. 


Resurrexit! Resurrexit!  

In diesem Augenblick? Warum? Aber es zwitschert wie eine ungeheure Vogelschar. Fliegt auf wie ein soeben aufgebrochener Bienenschwarm. Jauchzt ein bisschen zusammen mit der Missa, kugelt sich als Lachmonster ein paar Sekunden und plustert sich dann auf wie ein roter Ballon. Auferstanden? Wer was wo? Die Seele natürlich, sie lacht, als ob´s ein Scherz gewesen wäre, als ob das Elend nicht gegolten hätte. Faustdick hinter den Ohren, das Biest. Wohin wohin? Nach draußen, in die Weite des Himmels? In die Herzen der Menschen, in die Grauzonen des Elends? Da fliegst du wie ein Schmetterlingsadler frohgemut? Wie eine schneeweiße Taube, die noch ruft: ist alles nicht so wild? Du maßt dich an, alle zu umarmen? Zu liebkosen, zu befreien? Lachst darob nur, als ob es nichts wär? Singst ein fröhliches Lied, als ob fröhliche-Lieder-singen der Grundkurs der Existenz sei? Verzweifelst nicht, an nichts, überhaupt nicht? Hörst kaum zu vor hellichtem Lachen? Oh Seele, du Wunderbringerin, Hüterin des verborgenen Glücks. Quadrate, Kreise, Oktogone schneidest in den Himmel mit deiner Verzückungssymphonie. Befruchtest ganze Völker mit deiner Hokuspokusphantasie. Und sagst, ist der reinste Zauber mit Ewigkeitsgarantie? Ach komm, du Angeberin der allerschönsten Art! Bist unbescheiden, kommst du erst in Fahrt. Hollerdiho singst du wie weiland die Burschen. 
Dann nimm mich mit, will dir gehorchen! 

Mittwoch, 13. März 2013

Der Zu-steller

Frösche quaken. Das wissen wir alle. 
Und Schriftsteller? Sie quaken auf ihre Weise. 
Immer im Frühjahr, im späteren allerdings, beginnen eines schönen Tages die Frösche zu quaken. Am Teich des Nachbarn z.B.. Irgendwann ist es so weit. Und dann kommt es über einige Wochen in Wellen, manchmal alle paar Minuten. Einer beginnt und dann quaken sie alle. Das kann man schön finden. Manchmal aber auch störend, weil sie nämlich keine Sperrstunde kennen, die Frösche. Sie können auch mitten in der Nacht anfangen, wenn einem von ihnen danach ist. Und dann möchte man Ruhe!! aus dem Fenster schreien, ihr Idioten!!! Und das Gequake kommt einem dann sowas von belämmert, unmusikalisch, durch und durch borniert vor. Das armselige Gebalze einer primitiven Kreatur! Wie kann ein Froschweibchen nur auf sowas anspringen! Denn es ist ja wohl Gebalze. 
Zurück zum Schriftsteller... 
Na gut.

Aber ist es denn schlimm, verwerflich, das Balzen, selbst bis ins hohe Alter? 

Das Balzen der Vielen vielleicht. 
Andererseits, welcher Gott sollte sich denn die Ohren zuhalten und Aufhören!! schreien und es dennoch nicht verhindern können und sich stattdessen Ohropax in die Ohren stopfen? 
Wir wissen es nicht. Eine sehr gute Möglichkeit haben wir jedoch als Menschen: die Frösche leiden vermutlich am allerwenigsten unter dem Gequake ihrer Genossen, sie quaken einfach um die Wette. Lasst uns also mitquaken! Und vielleicht findet sich ja irgendwo eine Adressatin oder ein Adressat, der gerne zuhört: dem EINZIGEN, dem, der alle anderen in seinem Gequake übertrifft und dem ihre/seine Liebe gilt,  
weil er das allerschönste aller Gequakes von sich gibt! 
Oder weil er sich traut, überhaupt mitzuquaken! 
Oder weil zwar alle quaken, er aber als einziger von echter Liebe quakt, er als einziger wirklich vertrauenswürdig ist! 
Oder vielleicht die meisten vertrauenswürdig sind, er aber die Fähigkeit hat, das anzuerkennen und sich bescheiden einzureihen, während alle anderen nur immer lauter zu quaken versuchen! 
Oder eben sie sein Gequake, wenn man nur genau hinhört oder überhaupt die Fähigkeit besitzt, genau hinzuhören, als wahre Lyrik himmlisch findet, geradewegs der Schlüssel zum Paradies!
Oder weil sie erkennt, dass es keineswegs der Schlüssel ist, sondern die Blüte, die weit und tief im Paradies schon blüht! Von erst-noch-Betreten des Paradieses gar nicht die Rede sein kann! 
Oder weil sie erkennt, dass zwar alle Frösche quaken, und es nichts weiter ist als quaken, aber eben dieses Quaken alles Fressen, alles Jagen, alles sonstige Froschgetue bei weitem übersteigt!
Oder weil sie einsieht, dass es ohne Quaken nun mal nicht geht. Sie einfach nicht ihren Partner findet. 
Und so weiter

Dienstag, 12. März 2013

Warum eigentlich immer ein Titel?

                                            Warum eigentlich immer die Form? 
                                     Warum immer die Norm? 
                                     Warum immer konform? 
                                     Immer in Form? 

                                     Immer aufrecht, mit eingezogenem Bauch? 
                                     Mal hängenlassen tut es doch auch. 
                                     Mal Fünfe grad sein lassen und faul rumschnarchen. 
                                     Mal nicht immer nur Arschbacken zusammenkneifen. 
                                     Immer nur Melodien pfeifen. 

                                     Auch mal furzen und in der Nase bohren. 
                                     Oder einfach nur im Grase ...
                                     Jetzt also fehlt der Reim, 
                                     des Dichters heimeliges Heim. 

                                     Und auch das Metrum ist perdu 
                                     als ob es nur noch kalte Brüh´  ...sei. 
                                     Wir lassen allen falschen Halt, 
                                      verlieren völlig die Gewalt. 

                                      Freun uns noch über letzte Krümel 
                                      im Worte-Chaos und -Getümmel. 
                                      Doch wenn auch dieser Halt bald fort, 
                                      gibts keinen letzten Halteort. 

                                      Dann segeln wir wie Abgussscheiße 
                                      auf eine elendige Reise. 
                                      Wir haben nichts, was uns noch tröstet, 
                                      keine Struktur, die irgendwie ... 

                                      Dann sind wir nichts mehr, ausgeworfen, 
                                      ohne Bewusstsein... 
                                      dann rufen wir noch mal zu Gott, 
                                      doch Gott ist tott, der Gott ist tot. 

                                      Erhöre unser Flehen, Sehnen, wir sind...
                                      Licht gibts noch, eine Melodie? 
                                      Oder nur noch Kakophonie? 

                                      Da war grad eben noch ein Reim, 
                                      aber nur Schleim. ... 

                                      Eine Taube --- kreist 

Absturzmelder 
Coriolanouvertüre 
Posttraumatische Verhältnisse 
Pleistozän 
Normalverteilung 
Habib 
Pfungstadt
Käseglocke 
Grundrechenarten 
Post Post
Grand Maleur wie dermaleinst 
Sole mio 
Flatterhymnus 
Koschere Mahlzeiten 
Ordonnanzen und Kautschuk
Gustav Flaubert 
Groterjahn konnt manches singen. 
Grasbüschel im Haar 
Contergan im Aufwind 
Fabulierkunst so wohlan 
Im Aufguss verdroschen 
Ohne mich 
Computeranimationen am Laufband 
Pratergeräusche im Ohr 
Fulgurit faucht wellenartig dazwischen. 
Fasergenau 
Konische Schrauben halten wie im Wind. 
Fasergenau 
Knöllchen hats gegeben. 
Bleib treu! 
Noggerln aus Salzburg  
Bloß keine Hemmungen! 
Noggerln nochmal, so süße Mäuschen 
Falsche Fährte im Grauen 
Kronprinzengemahl, ganz phantastisch 
Oh Schweizergarde, wie gelassen 
Fehlt etwas in der Talsohle, wo wundersam die Recken turnen? 
Oder nebenan, wenn Geräusche wehen herüber? 
Brotzeit in der Ferne packt alle an. 
Der fantastische Berufszweig mogelt dazwischen. 
Im Gehörgang faselt er noch. 
Er jodelt wie seinerzeit Fischer. 
Potzblitzzapperment! 
Bleckende Zähne verrauschen irgendwohin. 
Sind sie tot? 
Geradeaus raucht der Suppentopf grün und die Feldahornspitze resümiert. 
Und alles rauscht wie kohlgrünes Palaver. 
In der Einheit sind wir alle gleich. 
Im Rücken das Gesumse der Millionen. 
Und wo gehts nach draußen? 
Wir sind es schon. 
Bakelit unter den Füßen. 
Kormorane hoch, weit in den Lüften. 
Falschmeldungen sind wie weggeblasen. 
Notdürftig zusammengehalten durch Sinn. 
Und das Gras wächst immer weiter forsch und wachstumsgeil. 
Foothämmer sagen wir noch wie selbstverständlich, ausgreifend und harmlos verrückt. 
Total genial wird einer sagen, und es ist egal. 
Vormals entrückt und heute Sagen. 
Verliebt bis in die Ohrenspitz. 
Nestwärme im Apokalyptischen, Fallstricke allüberall. 
Soweit sogut.

Montag, 11. März 2013

Über das Neue

DAS ist der Augenblick, in dem die Welt ensteht. 
Ist alles neu. 
Bedient sich zwar der deutschen Sprache, verwendet ihre Grammatik, ihre Worte, aber setzt sie neu zusammen. 
Oder verwendet sie auch nicht, wenn sie dennoch verstanden wird. 
Neu wie alles. 
Alles ist neu. 
Der Kuss ist neu, wenn die Zunge in den Mund des Geliebten dringt. 
Der Blick ist neu, der die zwei fremden Augen trifft. 
Der Windhauch ist es, der soeben leicht sein Fächeln gibt. 
Der Strahl des Mondlichts ist es, weil er Licht ist. 
Licht ist immer neu, brandet auf die Netzhaut: Elektronenstrom. Brandungen gleich an der Küste. 
Der Stein ist neu, obgleich uralt, seit Milliarden Jahren, täglich, stündlich, sekündlich neu. Seine Atome so schnell wie die Temperatur es vorgibt und das Licht, das auf ihn trifft oder abwesend ist im Innern.
Das Reptil ist neu, wie es im Wasser harrt und plötzlich zuschnappt, wenn die Beute lockt. 
Die Pyramiden sind neu, wie der Wüstensand ihre Haut abschmirgelt und der Besucher sie abschleift. 

Die Zukunft ist nicht neu. Denn es gibt sie nicht. Sie ist eine Idee in unserm Kopf und tendiert als solche zur Starrheit. 

Ebenso wie die Vergangenheit. Auch sie existiert nicht, nur als Gedanke in der Gegenwart. Aber über die Gegenwart lässt sich nichts sagen, denn sie ist nur ein Punkt. Und ein Punkt hat keine Ausdehnung, keine existenzielle Dimension. 
Diese Gedanken sind nicht neu, schon von Augustinus gedacht. 

Das Neue ist der nächste Buchstabe, das nächste Wort, das wir aussprechen, gestalten, wie wir es wollen. Wir können es zu Gutem führen oder zu Schlechtem. 

Zu Reichtum oder zu Armut. 
Zu Glück oder zu Unglück. 
Zu Liebe oder zu Hass. 
Zu Erfüllung oder zu Leere. 
Zu Entfaltung oder zu Einfaltung. 
Zu Blüte oder zu Tod. 
Wir haben es in unserer Hand. 

Und Gott? 


Ist wie die Gegenwart. Es lässt sich nichts über ihn sagen.




Freitag, 8. März 2013

Seelenruhe

Vorab Folgendes: Nomenklatura heißen so, weil... Abbruch. 

Man muss nicht alles wissen. Wissen ist Macht, heißt es. Und das stimmt. Nur welches Wissen?! 

Das einzige Wissen, das uns wirklich hilft, ist jenes um die Liebe. Was ist sie, wo finden wir sie, wie kommt sie zu uns? 
Was also ist die Liebe? Ist sie Gott? Gott ist die Liebe, schreibt Benedikt, jetzt emeritus. Ist also die Suche nach der Liebe die Suche nach Gott? Dann fänd sie jener nie, der nicht an Gott glaubt. Der Buddhist z.B. fände sie nie, denn für ihn gibt es keinen Gott, nur verwirklichte Menschen. Ver"göttlich"te vielleicht. 
Und schon sind wir auf dem Feld der Theologie. Und die Theologie sei das Stolzieren vor der verborgenen Majestät, der Widerspruch gegen den Selbstentzug der Gottheit   (lässt Sibylle Lewitscharoff den Philosophen Blumenberg in ihrem gleichnamigen Roman sagen). Schon wären wir auf einem zweifelhaften Pfad. Wo also ist der rechte Pfad?
Ich weiß es nicht. Alles Wissen, alle Weisheit endet vor der Majestät der Gottheit. Sie anzurufen, ausgestreckt im Sand liegend, ist alles, was dem Menschen bleibt. 
Erhöre mein Gebet, lass ein einziges Wort mich hören, das wahr und unumstößlich ist, das uns Halt gibt und uns beglückt, das unsrer Sehnsucht nach Erfüllung genügt. Sprich nur ein Wort und meine Seele wird gesund

Oh ja, der Selbstentzug der Gottheit ist komplett, sie lässt sich nicht beschwören einfach, locken wie ein Tier. Sie ist absolut getrennt, getrennt von uns. Und keine noch so flehentliche Bitte macht sie geneigt. Sie ist vollkommen souverän. Getrennt von uns, in absoluter Freiheit. Und doch ersehnen wir, bedürfen wir genau ein Solches. Und rufen deshalb immer weiter nach solchem Beistand. 


Oder verzichten gänzlich drauf, weil, so getrennt, der Spekulation nur Tür und Tor geöffnet ist. Wir haben unsern menschlichen Verstand und der ist mächtig und in der Lage, uns unser Leben einzurichten, so, dass es lebenswert ist. Wir können auf die Transzendenz verzichten!


So?


Ich will nicht drauf verzichten. Ich will alles. Will das absolute Leben, will die vollkommene Glückseligkeit, will die Aufgehobenheit im vollkommenen Glück, will mich nicht mit Geringerem begnügen. Ich will keine Kompromisse, was das gelungene Leben angeht. Ich will ein vollkommen gelungenes Menschenleben führen, wohl wissend, dass es immer wieder hapert. Es ist der Hunger nach dem vollkommenen Glück, der mir als Menschen eingeschrieben ist. Und das ist gut so, nicht Genügsamkeit in letzten Dingen. So wird die Schöpfung nur vollendet: Ausgangspunkt alles, Endpunkt alles. Doch wie, wenn sich die Gottheit selbst entzieht? 


Die Gottheit meidet das Geschwafel, die Welt, das immer Werden. Die Gottheit ist, nichts weiter. Sie spielt vollkommen seinsvergessen mit sich selbst. Sie liebt. Wen, was, das fragt sie nicht. Sie ist die Fülle, ohne Grenzen, ohne Zukunft, ohne Ziel. Sie ist die Wahrheit ohne Fragen, was Wahrheit sei. Sie ist der Reichtum, ohne Halten, ein Apfelbaum in Blüte, so. Oder Pusteblume. Hingabe ist ihr Besitz. 

Und ist am Ende nichts mehr, dann ist sie ganz bei sich.

Donnerstag, 7. März 2013

Hurrikan

Immer wieder packen. 
Immer wieder placken. 
Immer in dieselbe Richtung. 
Immer noch eins obendrauf. 
Wieder einen Schlag ins Mundwerk. 
Blaue Augen produzieren. 
Nasen platt hauen, Matsch machen. Zähne in die Lüfte fliegen lassen. Magengruben tief eindellen lassen mittels Schlag. 
Kinnladen deformieren, nachhaltig. Haare, Kniescheiben, Fotzen, rote Wangen langsam zersägen mittels Motorsäge. 
Gran Maleur! 
Tausende zerschießen mittels Raketen, Mörsern, Granaten. 
Bomben schmeißen auf Millionen, ach wie gut das tut! 
Häuser in Trümmern sinken sehen, alles zerschossen, alles zerfetzt, zerrissen, aufgelöst zum Nichts, wie schön! 
Und dann ist Ruhe. 
Stille Leere. 

Ein Vogel schwingt sich auf, man hört sein Schwingen. 

Im gleichen Augenblick klingt eine Flöte wie überirdisch zauberhaft. 
Im Ringen noch verzweifelt, strahlt sie jetzt vergnügt ins Blaue. 
Das Bassgetute einer Tuba legt sich vergnüglich aus als Untergrund. 
Der Frieden wächst ins Unermessliche, ist allumfassend, mächtig, bis zum Horizont. 
Die Strahlen aus den Augen eines jeden blitzen wie Messer der Glückseligkeit. 
Das feine Gerippe posttraumatischer Verstörung liegt wie interessante Muster ausgebreitet, allein zur vergnüglichen Betrachtung. 
Die Gewehre liegen müd und rosterwartend nutzlos auf dem Haufen. 
Geschütze lassen ihre Rohre hängen wie traurige Elefanten. 
Am Horizont sieht man ein Wölkchen noch aus Rauch, als wär´s eine Reminiszenz an längst vergangene Tage. 
Die Flöte tiriliert wie eine erste Lerche hoch im Licht. 
Trauernde Büsche (wegen all der Toten) stehen schweigend, stumm. 
Ein Kuss ist selbstverständlich jetzt auf jeden Mund. 
Und mehr Umarmung selbstverständlich, herzhaftes Drücken. 
Und die Liebe schäumt geradezu auf bei jeder Berührung. 
Verlangt nach weiterer heftigen Umfassung, soll die Sehnsucht nicht ungestillt sein. 
Ja, seid umschlungen, Millionen, schrie Friedrich aus ins Erdenrund. 
Und fasst alle bei den Händen, Mündern, Nasen, ernsthaft die Liebe zu zelebrieren. 
Noch immer auf dem Schlachtfeld der Nationen. 
Doch hell die Sonne jetzt, der Frieden leicht wie Daunen, wie schwebende Unendlichkeit. 
Und eine Geige singt nicht, gurgelt mehr ihr orgiastisches Lied. Verzwitschert und verwirbelt sich mit jener Flöte, die die erste war. 
Und Trompeten stellen einen Felsblock mitten hinein, als ob Felsblöcke zu bewegen ein Fingerspitzenspiel sei. 
Parallel dazu verwebt sich eine Orgel helfersyndromisch mit allen wie um zu zeigen, dass sie alles hält. 
Lustig aber nur empfinden´s alle, mehr ihr Spleen. 
Wer nun nicht singt, nicht wiegt sich in den Hüften, wird´s nie mehr tun und hat es nie getan. 
Als wär die Zunge nicht schon nass genug, läuft ihr noch immer mehr des Wassers zu. 
Ein kurzer Koitus mit allen wäre ganz normal und gut. 

Mittwoch, 6. März 2013

Märzallüren

Wo soll ich beginnen?
Nada, nichts zu sagen. 
Im Trüben fischen? Das Nichts ausbreiten? Die Leere zelebrieren? In blinder Tumbheit Worte aneinanderreihen? Ein Nichts sein!? Eine Flasche, der nichts einfällt? Ein Versager? Ein Weltbeglücker ohne Ideen? Eine Platzpatrone? Ein Segler ohne Wind im Segel? Ein Taucher auf dem Trockenen? Ein Aufschneider, ohne Substanz? Eine Luftnummer? Ein Verleugner allen Wissens? Ein Trottel? Eine Null? Das Letzte, was wir brauchen? Ein absoluter Spinner? 
Auch das wahrscheinlich noch zu viel, weil kokett. Nein, nichts. Ein schwarzes Loch.
Genügsamkeit wär gut. Bescheidenheit. Vergnügen ganz im Kleinen. Ein Gänseblümchen nur betrachten. Ringelblumen blühn noch nicht. Und schweigen.

Und doch was sagen wollen, einen Beitrag leisten, etwas Aufmunterndes, etwas Trost Spendendes, etwas Liebes schreiben. Einen Beitrag leisten, der Sinn macht. Eine vernünftige Zutat zum Gespräch. Eine Wohltat, eine Klarheit, ein Konzept.  Einen Liebesdienst an allen. Eine Beruhigung. Etwas Bleibendes vielleicht sogar. Eine Gabe. Und ein Glück, zu spüren, dass es geht. 

Wie soll es gehen? Wie kann es gehen? Wo ist der Trick, der Schritt, der schlaue Satz, die Tür ins Freie? Wo ist der Pfad, der, schon betreten oder nicht, hinausführt in den Garten Eden? Wo wir durchatmen können, aufsehen und den Himmel   -  was? 
Was macht der Himmel? Leuchtet er? Hängt schwer, grau wolkenbedeckt oder hell blau transparent? Das Adjektiv leuchtet noch nicht, erbricht sich noch im Hausgemachten. Was aber macht der Himmel wirklich? Kostümiert sich blaulila, ausgelassen? Oder schreitet er verdrossen gräulich über mich? Oder betupft er mich mit Heiterbläue? Oder schlägt er mich mit dumpfer Schwere? Was macht er heute? Wölbt er sich und strahlt ins Jenseits frech? Oder beschwippst er sich mit Liebesfunken? Oder bläut er jugendlich, keck, im Frühlingsübermut? Oder beschwippst er sich mit Kolonaden der Erhabenheit? Mit trunkenboldiger Erleuchtung? Zieht das Band, das blaue, wie eine Triumphfahne hoch hinter sich her? Was macht der Himmel? 
Wölbt sich übers Land wie eine Metaphernkäseglocke, durchsichtig und luzid bis in das weite Innerste. Wer ist wie Gott, dass er die Schönheit fasse, seine Worte Litaneienreigen voller Glückseligkeiten sind? Die Reigen tanzend auf und ab wie Nordlichter der Wärme. 
Und in den Himmel ragen Zweige, starr, erwartungsfroh. Die ragend stille Ruhe hat noch ein wenig Winterschlaf in sich. Und flink auf ihnen turnen die Meisen wie kurz gehaltene Noten auf Papier. Sie flattern auf und hüpfen weiter, als seien sie die Melodie eines sich selbst erschaffenden Hymnus. 
Am Abend wacht die warm gewordene Erde über das ruhige Ende unsres Tages. 

Dienstag, 5. März 2013

FRÜHLING!!

fR      ü Hling   läSS  t   sEin   bL       Aues   ba          Nd...



Wir machen alles zur Kunst! Wir lieben die Kunst! Wir sind kunstverliebt! 
Was ist die Kunst?
Auf jeden Fall irgendwie anders. Als das Normale. 
Aber wie anders? 
Und warum anders? 

Ehrlich gesagt, ist das doch Scheiße, dieser erste Satz da mit dem blauen Band. Das ist doch ne angestrengte, gespreizte Scheiße. Nicht der Satz selber, der ist ja nicht zu toppen, in jedem Frühling fällt einem dieser Satz doch garantiert ein, wenn der Frühling eben sein blaues (Himmels-) Band "wieder durch die Lüfte flattern lässt". Aber eben hier: diese verkrampfte Scheiße mit der Schreibweise, was soll das?! Einfach Aufmerksamkeit erregen? Oder was? Krampfhaft nach was Neuem hecheln? Irgendwie auffallen halt? Oder das Neue, Unverbrauchte suchen? Auf diesem Weg?
Die Kunst, wo ist sie nur!?

Leise triumphiert die Resignation, das Neue ist so schwer zu finden, verbirgt sich irgendwo im Dunkel der Zukunft. Oder wo? Wir wissen doch, es gibt es. Immer wieder ist es plötzlich da, taucht auf, scheinbar aus dem Nichts. Oder war schon immer da. 
Im Grunde wie wir selber. Alle. Vor hundert Jahren war keiner, fast keiner von uns da. Wo war´n wir da? Im Himmel? In einem andern Körper? Im Nichts? Im Kopf nur unsres Vaters oder Großvaters? Oder im Kopfe Gottes? Oder auf einem andern Planeten? Und plötzlich waren wir da, schlüpften raus aus unserer Mutter und waren ein Mensch, ein ganzer Mensch, etwas ungeheuer Großes, was das Potential angeht. 
Und natürlich war es schnell selbstverständlich, dass es uns gab. Obwohl wir doch was gänzlich Neues waren, etwas noch nie Dagewesenes. Wie kann so etwas normal werden, alltäglich, ja geradezu unbedeutend in vielen Fällen? Welch grauenhafter Irrtum dann!

Etwas Neues: es passiert doch mit uns, in uns, ständig. Jedes Wort, das wir sprechen, jeder Gedanke, den wir denken, ist etwas Neues, auch wenn ihn andere vor uns auch schon gedacht haben. Er ist neu, weil er eben in diesem Augenblick gedacht wird, diesem Augenblick, der Raum- und Zeit-Entstehung bedeutet. Auch wenn wir uns nicht trauen, einen neuen Gedanken zu denken und auszusprechen oder ihn schlicht nicht haben und so alte Gedanken benutzen, darauf zurückgreifen, ist doch dieser Augenblick, in dem wir ihn denken oder aussprechen, ein gänzlich neuer Augenblick, ein noch nie dagewesener, weil Raum und Zeit ins Nichts hinein entstehen. Überall, zu jeder Zeit, in uns und außer uns. Das Weltall entsteht nicht an seinen Rändern neu, die es nicht gibt. Sondern seine Ränder sind, wenn schon, die Grenze zwischen dem schon Existierenden und dem noch nicht Existierenden, also der absoluten Gegenwart.
Dort, in der absoluten Gegenwart, sehen wir das Neue permanent entstehen, seinen Entstehungsprozess, den wir, je mehr wir der Gegenwart uns nähern, immer mehr durch unsere Wahrnehmung und Beteiligung am Geschehen mit beeinflussen.


                                        Trockenfutter: köstlich, schmackhaft!
                                        Welch ein Widerspruch, nicht statthaft!
                                        Und Das Neue und Der Trott?
                                        Widersprüchlich auch. Und Gott?
                                        Was ist der Widerspruch zu ihm?
                                        Ich glaube einfach nicht an ihn.   

Montag, 4. März 2013

Fantasy

Wir bleiben mal bei Atman, sprechen aber mehr vom Atmen. 
Wir tuen einen tiefen Zug und denken, ach wie gut das tut. Die Schrift muss auch geatmet werden, die Sätze inspiriert! 
Da hätten wir dann beides noch zusammen, das Atmen und das Geist-Einhauchen. Der Körper und der Geist in regem Austausch bzw. eigentlich gar nicht getrennt. 
Natürlich sind es zwei, der Körper und der Geist, doch warum sind sie so getrennt gedacht? Sie sind doch nicht getrennt, solang wir leben. Die Sätze bauen sich in unserm Kopf zusammen, Gehirnzellen sind aktiv, Synapsen schalten, Materie agiert nach physikalischen Gesetzen und wir nennen´s Denken oder Fühlen gar, wobei wir wissen, dass da andere Körperpartien auch beteiligt sind. 
Der Geist wird dünn und unkonkret, wird er nicht auch mit Physis in Verbindung gebracht. 

Doch wird uns unbehaglich andrerseits, wenn wir das Denken nur als computermäßiges Rechnerprozessieren imaginieren, sogleich wissen wir, wir sind Menschen und keine Maschinen, wir sind aus Fleisch und Blut, leben, nehmen wahr mit allen Sinnen, registrieren mit Bewusstsein. 

Körper und Geist begrifflich zu trennen, ist natürlich höchst effektiv, erledigt dennoch nicht die ganze Arbeit, die erst dann getan ist, wenn beides wieder zusammengesetzt ist und im Zusammenspiel verstanden. Ich bin da äußerst anspruchsvoll, möchte mit dem ganzen Körper denken, nicht nur mit dem Kopf. Ich möchte das Denken einen lebendigen Ganzkörperprozess sein lassen, wo ein Teil der Arbeit im Gehirn geleistet wird, ein großer aber auch im Brustkorb, wo geatmet wird und auch gefühlt, das Herz ist, Offenheit, Zuwendung, Empathie empfunden wird. 
Doch auch im Bauch möchte ich denken, Gelassenheit, Intuition, ja Wohligkeit dürfen dort sein. Und weiter, ganz weit unten, die Füße beispielsweise, sind beteiligt bei diesem Denken, indem sie fest und warm und Grund vermittelnd auf dem Boden stehen. Ich hab bewusst das Zentrum ausgelassen, weil wir da später noch viel mehr und eingehend drauf zu sprechen kommen.

Wie lecker ist das Denken so, mit ganzem Körper! Wie schmeckt der gute Gedanke dann so gut, lässt tatsächlich einem das Wasser im Mund zusammenlaufen! Und das Wasser im Mund erzeugt selbst auch weitere Gedanken, es bleibt nicht unbeteiligt, die Lust führt immer mehr Regie, lässt Pfade in das Dickicht unbekannter Zukunft schlagen. Und so entsteht ein Wegsystem, das begehbar, ausbaubar, befestigbar wird und so immer mehr ins Materielle, physisch Geschaffene hinüberschwenkt. Aus dem Gedachten werden in diesem Fall hier Elektronische Impulse, die sich weiterverbreiten, vielleicht über den Globus, Rechner zum Agieren bringen, Augen zum Sehen, Gehirne zum Registrieren, wiederum ganze Körper zum Denken und eventuell zum Reagieren. Eine ungeheure Materie-Geist-Aktion. Und wir wissen nicht, was alles noch daraus entstehen kann. Ein Roman, ein gemeinsamer Internet-Roman, eine Revolution, ein großes Weltspiel, eine Gesamtkunstaktion.


Freitag, 1. März 2013

Noch ein "Über mich"

Sehr geehrtes Publikum 

(eigentlich "liebes" Publikum, aber ich bin mir doch nicht ganz sicher, ob nicht hier und da einer hockt, der mir Böses will und den würde ich vielleicht beleidigen, wenn ich ihn "lieb" nennen würde, er hielte es vielleicht für zynisch, was es keineswegs ist),


ich bin also Frederick Jeddha, ein zugegebenermaßen seltsamer Name. Einmal dieser Vorname, der ja eigentlich der gute alte Friedrich ist, nur eben scheinbar so ein bisschen auf schick gemacht durch seine anglisierte oder skandinavisierte Form. Stimmt aber nicht. Ich heiße Frederick, "weil Sie auch so ein Frederick sind", wie es mal ein katholischer Priester mir gegenüber ausgedrückt hat. Der hatte in seinem Gottesdienst aus dem Kinderbuch von Leo Leonni vorlesen lassen über die Maus Frederick, die nichts tut außer dasitzen und Sonnenstrahlen sammeln, während die andern alle emsig Vorräte anlegen für den kommenden Winter. Und als dann im fortgeschrittenen Winter ( etwa so wie jetzt ) die Vorräte zur Neige gehen, kommt Fredericks große Zeit: er öffnet sein Lager und erzählt herzerwärmende Geschichten, sodass sich bald wieder Mut und Zuversicht einstellen. Danach hieß ich Frederick. 

Tja, und der Nachname... das ist eigentlich ein Geheimnis und sollte es fürs erste vielleicht auch bleiben. Zweifellos kling er sehr exotisch, um nicht zu sagen verdächtig, nämlich eben arabisch. Ich bin aber kein Araber und meine Heimatstadt ist auch nicht das saudi-arabische Dschiddah, dessen englische Schreibweise ja Jeddha wäre, mit dem kleinen Unterschied, dass das "h" an der falschen Stelle stünde. Aber bei der Umschrift arabischer Buchstaben kann ja immer mal ein Fehler auftreten. Ist hier aber kein Fehler. Auch ist die Aussprache durchaus deutsch: eben J-e-d-d-h-a, so wie etwa "jeder", wenn man ausruft "hat nich jedda!" Nur eben noch mit "h".
Soviel zu den Namen. Den Nachnamen gab mir übrigens ein Plakat, das auf dem Klo eines Spielcasinos hing, und auf dem tatsächlich für Jeddah geworben wurde: Fly to Jeddah! Da aber das "h" am Ende. Und da mein Name nichts oder fast nichts mit Dschidda zu tun hat  (das wusste ich, weil ich den Namen schon vorher im Kopf hatte), hab ich die für mich korrekte Form mit dem "h" nach den beiden "d"´s genommen.

Was aber bin ich denn? Bin ich ein Romanheld? Eine literarische Figur? Oder nur ein Gedanke, vielleicht bestehend nur aus seinem Namen? Das wäre mir eindeutig zu wenig, ich bin eindeutig mehr, ein Geist vielleicht, eine Schimäre. Wobei mir Letzteres zu negativ wäre. Ein Geist, das ließe ich gelten, sagen wir ein Blog-Geist, der mal ausprobieren will, wie´s sich so lebt im Internet, ob man da als Geist überhaupt leben kann, überleben kann. Oder ob man schnell die Luft zum Atmen verliert, die ein Geist braucht. Wir werden sehen. 

Wobei, um genau zu sein, ein Geist auch auf die falsche Fährte führen könnte. Jedenfalls sollte man dabei nicht den Geist aus der Flasche vor sich sehen. Ich bin kein Einsiedler, der bis eben noch in einer Flasche gelebt hat und jetzt, wo der Pfropfen raus ist, sich in die Welt hinein aufbläht. Nein, ich bin sozusagen Fleisch vom Fleische, Geist vom Geiste, nämlich vom Heiligen. Ja, das nehme ich für mich in Anspruch, auch wenn ich zugegebenermaßen, hier so rumredend, vorderhand nicht den Eindruck mache. Aber wir sind doch, bitte schön, alle nicht immer ganz konzentriert. Wird schon noch kommen. Jedenfalls, das möchte ich betonen, fühle ich mich ausgesprochen eng mit Dem Geist verbunden, ob er jetzt wie bei den Indianern Der Große Geist (alle Karl-May-Leser werden wissen, wovon ich spreche) oder bei den Christen Der Heilige Geist oder sonstwie (Atman z.B.) heißt.