Mittwoch, 18. September 2013

Der Tatmensch

Ungebunden, schrecklich einsam, zerklüftet die inneren Gebirge, 
formt sich ein Bewusstsein der Sünde, 
nicht eingewirkt zu haben auf die Menschen genügend mit helfender Hand. 
Sich einmischen, vergnügt, zuversichtlich, 
erscheint dem so Einsamen wie köstliches Manna. 
Freunde zu haben, umringt von Menschen: eine neblige Vision nur im Augenblick. 
Die Ganzheit des Menschen dorthin zu tragen erscheint ihm wie ein unfassbares Stück. 
Möglicherweise fürchtet er die Zurückweisung. 

Er lockert die Zügel seines Ich-Willens gehörig 
und zwitschert plötzlich unbekümmert etwas Freies. 
Er weiß nicht, warum seine Häute ihn tragen plötzlich wie die eines Flughundes, 
er ist doch in vollkommener Passivität verfangen. 
Nur: seine Gottheit entspringt ihm jetzt schnurstracks ins Weite 
und reißt ihn leichter Hand mit. 
Er weiß, wie´s sich anfühlt ganz plötzlich, einen jeden zu umarmen, mit ihm zu scherzen. 
Er weiß und fühlt diese Riesenumarmung, 
die schmirgelnd vielleicht, kratzend für den ein oder anderen sein muss, 
zumal der Grund dafür nicht offenbar ist, nur eben einfach ein göttlicher Hauch. 
Sicher möchten sie, können nicht alle tanzen, warum, was ist geschehen? 
Es ist doch nur die Sonne aufgegangen, nur der Klee blüht wie immer strahlend süß. 
Es sind doch nur die Sterne aufgegangen in dunkler und weicher Nacht. 
Die Klammer vielleicht zwischen ihm und dem Gott ist ein platines Besteck, 
das er greift, hingebungsvernarrt, süßen Gedankens 
und dankbar entgegennimmt solche Worte: 
ein Mensch der Tat an der Pforte.



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