Donnerstag, 27. Februar 2014

Honigkuchen

Sieben, mit größter Sorgfalt ausgewählte Zutaten
verleihen dem Gebäck einen köstlichen Geschmäck.

Ich frage mich, ist das hier ein Rezept?
Gedankenkonstruktion nur, ein Konzept?
Ist es nur unsinniges  Wörterprobieren,
am Ende lässt´s dich hungern, frieren?
Ist es, mit andern Worten, brotlose Kunst, 
von Wirtschaften kein blasser Dunst?

So ist es wohl, feiert das Nichtstun,
gehorcht nur einem: mache Dichtung!
Und ist da Unsinn mal vonnöten,
bläst es mit vollen Backen in die Tröten,
macht Karneval, rein zum Vergnügen,
braucht niemand etwas vorzulügen.
Und wenn der eine oder andre sagt,
ist irrelevant, was der da quakt,
sag ich, o.k. es mag so sein,
und dennoch wächst hier reiner Wein.





In eigener Sache:
Heute habe ich Geburtstag, sag ich Blog,
und zwar den ersten, ist ein Pflock!
Sechstausendvierhundertneununddreißgmal besucht!
Wird ja von Blogger sehr genau verbucht.
Jedem Besucher möcht ich danken.
Du hast die hier gefundenen Gedanken
in deine Welt hineingelassen.
Mögen sie dort zu deinen passen!




Mittwoch, 26. Februar 2014

Seife aus Rom

Tigerbaby, komm zu mir
fleißig, methangrau
Schaltzentralen der Macht, fass
Kompendium, Augen geschlossen
Schütze, flach, Tortillas
Fuß, lang im raschelnden Laub
bleibst du?
ich bin in dir
breite Wohlfahrt, Lieder singend
Himmelsglanz in den Augen
Trauerfeiern in den Papierkorb verschoben
dein Rücken, fußballfeldgroß zum Austoben mit Küssen
ich umarme den Himmel
Tandem fahren durch Blumenwiesenwüsten
schreien mit abgestellter Stimme
Tempolimit in Niederbayern
Schütze und Zielscheibe zusammen ein Sternbild




Dienstag, 25. Februar 2014

Wortfest

Schutt macht mit oder nicht?
Krallen, Zähne, Fatalist
Großtypenschaukel, klitzeklein gedruckt
Winterarmut, vertrocknete Zweige
Flaschenhals, dünne Röhre
Schirmakazien, Flandern
Pausenbrote verdruckst geschluckt
scharfe Soßen geleckt mit der Zunge
Schraubendreher gezückt und die Pistole
Tut-Ench-Amun goldverziert
Blut geleckt, am langen Arm vertrocknet
Kastagnetten feinziseliert, Schokolade
Bleistatuen, Holdergewächse im Raum
Postmortales Mammutgebilde, Krümel
Sodom und Gomorrha, Gomera
Lieferwagen einfach abgestellt
Plotin und Odin Sanguiniker?
Torten Taten
Goldparmäne
Whistleblower, natürlich auch Englisch



Montag, 24. Februar 2014

Sandweg

Seit einiger Zeit ist der Sand weg,
jetzt frag ich mich, war es ein Sandweg?
Und irgendwie ist auch der Stand weg,
kein Zweifel, dass ich in der Wand steck.
Ich könnt noch fragen, welche Wand,
ist mir denn eine Wand bekannt?
Allein, der Unsinn wüchse weiter
und machte mich kein Stück gescheiter.
Statt Sinn und Schönheit hoch zu feiern,
blieb´ mir nur sinnlos rumzueiern.
Des Dichters Lorbeerkranz: für mich zu hoch,
ich sitz in einem dunklen Lo(o)ch,
wo nur kokette Spielchen reizen,
die mit Befriedigung armselig geizen.
Hinauf, ans Licht, will ich doch kraxeln,
doch kraxeln kann manchmal vertrackt sein.
Du glaubst, im Wortspiel fändest du den Halt,
bis es dir um die Ohren knallt.

Bleibt letztlich nur total surrender
stellst du auf LIEBE deinen Sender.



Freitag, 21. Februar 2014

An den Korallenstränden

Scheibchenweise purzeln weiße Scheiben ins Wasser 
Filigrane Kompositionen schlagen tscherkessenhaft lautlose Trommeln
Flugs laden leuchtende Geranienkopien lustige Lichtleckereien ab
Patschulidüfte in Farben
Lärmende Fressnäpfe in seidenem Rot gleiten vorüber
und die Punkband aus blaugestreiften Großmäulern schwänzelt verlegen
Leiden die grünblauen Stängel ein wenig an ihrer Brotsuppenarmut?
sie wiegen sich doch lustverloren in der Strömung
Adrett schaukelt ein Großauge durch ihr Gewirr
und macht bei weitem alle grünschlanke Dürftigkeit wett
So süß auch die durchsichtigen Nadeln, die Fische zu nennen schon grobe Beleidigung ist
Rotarmisten stehen stramm jedenfalls und schweigen wie alle, die rat- und fassungslos sind



  

Donnerstag, 20. Februar 2014

Portrait

Maria (ich nenn dich mal so), beim ersten Hinsehen dacht ich, ach Gott,
warum war die nie auf der Straße, setzt keiner die auf den Pott,
die weiß nicht, was Blues ist, was Dreck und echte Schmerzen,
ganz unberührt ist sie, singt Belcanto nur in Terzen.
O.k., ich nenn dich Maria, weil du wie eine Madonna aussahst,
in Holz geschnitzt, Mittelalter, Unschuld angemaßt.
So kann man nicht aussehen, dacht ich, als Mensch in der Welt,
das ist eine Orchidee, der´s im Paradiesgarten gefällt.
Doch was besänftigte mich, milderte den Vorwurf,
du bewahrst dich, auch wenn dich die Not ruft?
Du bereitest dich ganz auf die Empfängnis vor,
machst dich auf für den Geist, bist fast ein Tor,
scherst dich nicht um der Gelehrten Dogmatik,
öffnest den Schoß unmittelbarer Emphatik.
So ertrag ich weltferne Keuschheit ganz gut,
sie ist in Wahrheit dein Heldenmut.



Mittwoch, 19. Februar 2014

Schlösser, die im Monde liegen

Romantik, ich bin so romantisch, romantique!
Der Seppl ists auch bei seinem Sepplfick:

Ich liebe so sehr die schönen Stunden,
wo wir das Süße, das Duftende erkunden.
Wie bin ich dann ganz in meinem Element
und, grutzitürken, auch ganz schön enthemmt.
Da merk ich, dass ich im Grunde ein Tier bin
und romantisch, na ja, mehr ein Stier bin.
Allerdings muss ich sagen, das Weiche
ist schon nett, so am Anfang, erreiche
nur so diese, na ja, also die Geilheit,
nur wenns weich is, spür ich die Freiheit.
Deshalb darf man da auch nich so viel quatschen,
am besten is Maul halten und sich nur betatschen.
Ne Kerze, na gut, kann auch noch brennen,
ist aber egal beim mitnander pennen.
Und wenn ich dann ziemlich bald fertig bin,
hab ich romantisch nichts mehr im Sinn.



Dienstag, 18. Februar 2014

Wechselspiel

Ein großes Wort vertreibt alle Sorgen,
es macht mich heiter und unbeschwert.
Leider ist solch ein Wort meist verborgen,
doch es zu suchen, ist nicht verkehrt.

Jenseits Banalem, in den Tiefen oder Höhen,
muss es doch stecken und auf mich warten.
Ich muss mich entspannen und in mich hören,
gibt es Sätze, die mit den Hufen scharrten?

Pferde, die schon längst geritten sein wollten,
Gedanken, die uns aus Verstrickungen lösen?
Es sind die, die uns aus Erlittenem holten,
uns entführten aus Dunklem und Bösen.

Doch welche sind es denn ganz konkret,
das hier ist doch nur wohlfeiles Gebimmel.
Ein Gedanke, der für eine sachliche Lösung steht,
ist zumindest ein hilfreicher im großen Gewimmel.

In ihm drückt sich tätige Liebe aus,
und jeder steckt mal in der Klemme.
Ein Tipp und man kommt daraus raus,
das ist, was ich Größe im Kleinen nenne.




Montag, 17. Februar 2014

Heilige Stille

Bläschen steigen auf, stumme Worte,
verfärben die Luft ein wenig wie Sternenstaub.
Weit unten, in den dumpftauben Tälern,
werfen sich Computernerds wichtig Wissen um die Ohren,
die Flügel eingefaltet wie versehrte Insekten.
Das Klingeln der Registrierkassen treibt Angstschweiß auf die Stirn.
Das Tor zur klangvollen Stille steht dennoch weit auf.
Das ferne Brummen eines Flugzeugs sinkt sanft zurück.
Verwahren die weiten Hallen so viele Geheimnisse,
dass das Entdecken mich zum Krösus macht?
Ich will doch auch eigene Laute schmecken,
eingebunden ins Ganze und gut bedacht.
So kann das Singen gelingen, so geflochten
in einen Stoff aus what they call strings.
Man muss das natürlich nicht heilig nennen,
I feel on this way some wings.



Freitag, 14. Februar 2014

Vorfrühling

Licht und Schneeglöckchen, mehr will ich fast nicht sagen.
Ich kann natürlich noch meine Eier befragen.
Doch die sagen zu diesem Thema erst mal nichts.
Hell, klar und immer mehr wären die Attribute des Lichts.

Blätter können jetzt erzählerisch grün sein,
geben sich als Weisheitslehrer,
und das Licht glitzert darauf und sprüht fein
kleine Ausrufezeichen aus.
Die weißgrünen Glocken hängen wie Manifeste
über dem gestorbenen Laub.
In Grüppchen feiern sie einsame Feste.
Und über ihnen lachendes Blau.




Donnerstag, 13. Februar 2014

Heute muss ´n Hammer her

Ja, verdammt, ich will´s jetzt mal richtig krachen lassen,
es muss jetzt mal alles zusammenpassen,
ist mir egal, um was es geht,
Hauptsache, dass was Geiles dasteht.
Was Geiles, also, was einen elektrisiert,
was gleich auf Anhieb ein´ interessiert,
egal, ob das jetzt reimmäßig hinhaut
oder im Rhythmus irgendwie Mist baut.
Hauptsache, wie gesagt, dass die Post abgeht,
einen so richtig der Spirit anweht,
dass man hinterher vor Lust ins Holz beißt
oder den nächsten, den man trifft, was weiß ich, umreißt,
dass man johlt, schreit, mit den Armen fuchtelt,
weil man´s grad erfahren hat, wonach man suchtelt,
weil endlich mal was dem Fass den Boden raushaut
und nicht nur endlos in Moden mausgraut.
Weil´s so total inspiriert is, so abgefahren,
wie´s selbst die Abgefahrensten nie waren,
praktisch alles, was es gibt, in sich einschließt,
und damit die ganze Menschheit mit Glückshormonen begießt,
alles, worauf es ankommt, schlüssig zusammenfasst,
es auf einen Begriff bringt, der allen passt.
Und dann die Burundier und die Togolesen und Kambodschaner
die Malaysier, Kongolesen und Amerikaner,
und Russen und Ukrainer und Australier,
die Spanier, Äthiopier und die letzten Lappalier
aufschreien lässt in einem saumäßigen Schrei,
in allen Sprachen: wir sind alle dabei!

Doch so einen Text in so kurzer Zeit zu verfassen,
lässt den größten Dichter vor Schreck erblassen,
sodass er nur rumstottert und irgendwas faselt,
von dem dann jeder weiß, der hats verbaselt.
Drum bleib ich ganz klein und lispel bescheiden:
ein Blümchen für dich, magst mich noch leiden?



Mittwoch, 12. Februar 2014

Vater und Tochter

Habe ich Angst, dich zu verlieren an die Welt,
die mir an vielen Stellen nicht gefällt?
Habe ich Angst, dass du dich selbst verlierst,
statt Leben nur tote Welten gebierst?

Habe ich Angst, dass statt saftiger Steaks
dich nährt nur krümlig-trockner Keks,
statt blumenreiche duftige Wiesen
um dich her nur Angebereien sprießen?

Kurz, bin ich jener ängstliche Typ,
dem man das Alter nicht vergibt?
Wohl könnte ich dich heut verführen,
kenne so viele lockende Türen.

Doch was versteig ich mich in solche Zonen,
möchte doch geistig ziemlich anders wohnen.
Wir sind doch leicht wie schnelle Schwalben,
können uns herrlich mit Ideen salben,

können im Rundflug munter segeln,
Beschwernisse beiseite kegeln.
Wir sind zwei freie große Seelen,
denen dereinst an nichts wird fehlen.



Dienstag, 11. Februar 2014

Körper Geist und Seele

Wenn mir nichts einfällt, greif ich zum Schwersten,
das ist doch absurd, ich könnte glatt bersten.
Gut, über den Körper kann man was sagen,
es gibt genug Wehwehchen, die einen plagen.

Aber der Geist ist doch im Grunde unfassbar.
Darüber reden heißt, man macht sich zum Kaspar.
Und gar über die Seele, von der ich nichts weiß.
Nichts, wo sie sitzt, was sie ist, warum sie so heißt.

Also wär´s doch besser, die Klappe zu halten
und nicht überdrehte Ambitionen entfalten.
Nur ist es so, dass ich alle drei liebe
und über Geliebtes doch gerne was schriebe.

Der Körper ein einziges Wunderwerk,
je mehr ich entdecke und staunend bemerk.
Wie alles so sinnvoll ineinander greift,
zwar altert, aber dabei so wundersam reift.

Sich nämlich immer mehr mit dem Geist vermählt
und sich dabei aus der niederen Masse schält,
sich formt und gestaltet nach höchster Idee,
je mehr ich in ihm das Göttliche seh.

Und dieses trägt vielleicht diesen eigenen Namen,
ist in uns von Anbeginn gelegter Samen,
das unbekannte, langsam entdeckte Wesen:
die Seele, fremd und immer vertraut gewesen.




Montag, 10. Februar 2014

Das Portmonnaie

Wenn der Himmel von Kondensstreifen besudelt ist,
möcht ich irgendwo ganz anders leben, ich sehn mich nach Reinheit.
Wenn ein Strand von Plastikmüll überflutet ist,
macht mich das traurig und ich denk, welche Gemeinheit.

Wie rücksichtslos folgen da Leute ihrer Gier,
haben so wenig das Ganze im Auge,
glauben, sie tränken einfach nur ein Bier
und erzeugen dabei eine giftige Lauge.

Schau her, ich leide unter deinem Trunk,
und manches Tier ist schon krepiert.
Du weißt, dass ich nicht übertrieben unk,
du hast mich schlicht mit Dreck beschmiert.

Natürlich kostet Umweltschutz auch Geld,
umsonst ist Überleben nicht zu haben,
doch bitte, gibt es einen, dem´s gefällt,
an saurer Selbstzerstörung sich zu laben?





Freitag, 7. Februar 2014

Zerrissene Wahrheiten

Ja, wahrlich, du bist eine alte Schlampe,
mit deiner hängenden Goschen und deiner Wampe!
Machst du den Mund auf, entlässt er nur Bosheiten.
Du bist übel drauf, ergehst dich in Grobheiten.

       Entspannte Miene mit zartem Lächeln,
       milden Zauber kannst du mir zufächeln.
       Dein Leib, ein prachtvolles Lustparadies,
       das ich so gern andächtig genieß.

Jedes Wort, das du sprichst, bringt mich auf die Palme.
Ich könnt dich verprügeln, mein Spott dich zermalme!
Du zerstörst mein großes starkes Gebäude,
dich zu zertrümmern wär mir eine Freude.

       Wie treffend deine scherzhaften Kommentare,
       sie offenbaren so zielsicher das Wahre!
       Wie kann ich lachen mit dir über menschliche Schwächen,
       wie durch deine Heiterkeit in Gelächter ausbrechen!

So hin und her, so ganz zerrissen,
möcht ich dies Leben doch nicht missen.



Donnerstag, 6. Februar 2014

Blutarm

so stumm, selbst am Tage nicht aufgewacht
mit Leib und Seele dabei gewesen
hübsche Gedanken segeln vorüber
Klosterschüler gewesen
man müsste mal ein paar Eier kochen
Schemen
liberale Arschlöcher
summa cum laude
"ich liebe dich"
Pistole im Anschlag
das Schengenabkommen, ja ja
jetzt geht aber wieder mal gar nichts
Eiseswüste
Sherwood Adams
alles zusammen großer Mist
Portfolio zusammengestellt
platt gemacht, aber total
ich möchte lieber ne Currywurst