Donnerstag, 14. November 2013

Nackt

Also wenn ich jetzt mal nur so von mir red: ich bin gerne nackt.
Da spür ich meinen Körper viel mehr, das ist Fakt.
Ich mag´s, wenn die kühle Luft über meine Haut streicht.
- Jetzt wär reimmäßig sowas dran wie "ausreicht",
aber ich hab´s satt, mir da immer was auszudenken,
den Sinn immer nach dem passenden Reim zu lenken.
Ich möcht reden, wie mir der Schnabel gewachsen ist,
alles andere ist doch fataler Mist.
Und man redet nun mal nicht in klingenden Reimen.
Das klingt doch, als möchte man sich einschleimen
bei irgendwelchem Publikum,
das dann begeistert ist darum.

Wenn ich so rede, wie ich nun mal bin,
wird meine Rede allerdings dünn.
Denn reden tu ich nicht für mich,
als Kommunikation ist es für dich.
Und da kommt dann das Höh´re Selbst rein,
stellt dich und mich auf eine Welt ein,
in der die Sprache rhythmisch klingt,
die Seele frei harmonisch singt,
die Erdenschwere langsam abfällt,
die Sicht auf Vieles deutlich aufhellt,
wo man befreit mit jedem tanzt
und so ein Hoffnungspflänzchen pflanzt.
Und ja, man kann dann auch von sich noch sprechen,
vom Nacktsein oder vom Tabubrechen.
Das Reden mündet jedenfalls in Liebe,
selbst wenn ich´s skandalös betriebe.
Zum Beispiel, dass mein größter Traum
der ist, dass wir in einem Riesenraum
alle miteinander uns nur lieben.

Doch bleibt´s ein Traum, hienieden
sind wir zu unserm Glück geschieden.





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