Montag, 11. November 2013

Der Sockenhalter

Ich hab mich schon manchmal gefragt, bin ich jetzt ein Dichter?
Aber ich bin eigentlich nur ein Gedankenberichter,
dem so Dinge durch den Kopf gehen und die dann sagt. 
Der sich höchstens dadurch unterscheidet von andern, dass er das wagt, 
ganz offen ausspricht, was er grad denkt, 
und jetzt zum Beispiel überlegt, was sich dazu reimt: "lenkt"?
Und dann aber das Gefühl hat, dem fehlt noch der richtige Rhythmus,
das holpert noch zu sehr, hat keinen Sog, bei dem man mit muss.
Also versuch ich, da mehr Drive rein zu bringen,
auch vielleicht noch melodischer zu singen.
Vielleicht müssen die Zeilen auch eher kürzer sein,
mehr Schwung darin und kein Kleinklein.
Und was den Inhalt angeht, mehr Relevantes,
auch Neues, Aufregendes, Unbekanntes.
Jedenfalls stell ich mir vor, dass man beim Lesen gepackt wird,
weil es gleichzeitig konkret und abstrakt wird.
Konkret, weil nur vom Machen die Rede ist,
abstrakt, weil immer mehr Eros... was? da ist?

So, jetzt sind wir in der Krise.
Eros scheut die Expertise.
Ist ein Gott, ganz souverän.
Schlimm schon, dass ich ihn erwähn.
Kann mich ihm nur unterwerfen,
in mir meine Sinne schärfen,
ihn zu hören, wahrzunehmen,
gleichgültig bei welchen Themen.
Komm, erfass mein Sprachgemüt!
Führ mich in dein Weltgestüt,
wo Ideen gezüchtet werden,
nur durch tiefes Liebeswerben,
und die Glut deiner Verschmelzung
frisch erzeugt jene Umwälzung,
die das Leben immer braucht
und nur Eros ihm einhaucht.




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