Freitag, 14. Juni 2013

ganz komplex

Ja, wir können nichts mehr wissen. Was ist das Gute, was das Schlechte? 
Das Gute ist die Liebe.
Für die sich einer verbrennt in Tibet? Sein Leben, seinen Körper zerstört?
Das Schlechte ist der Mord an Unschuldigen.
Der begangen wird, um den Massenmord an vielen Unschuldigen zu verhindern: Drohnen?
Wir können nichts mehr wissen, wir können keinem mehr glauben.

Ich weiß mit Sokrates jedoch, dass ich nichts weiß. 
Dass alles Wissen klein und unbedeutend ist. 
Ich geb mich auf mit meinem Wissen. 
Ich segle nicht in Finsternis deswegen. 
Ein Leuchten geht schon noch voran. 
Die Einigkeit von Kopf und Körper sind mir wichtig. 
Der Gedanke tief im Bauch. 
Die richtige Wendung bis in die Eingeweide und die Hoden. 
Ich lass den Denker aus dem Sack. 
Was ich dort weiß, will ich gar nicht mehr wissen. 
Ich segle munter fort in seinem Wind. 
Wie ich gehorche, sage, schreibe, ist mehr Geplapper wie ein Kind. 
Sprech ich von Sorgen, Beifallsstürmen, hör ich nur Funkelsteine. 
Dächte ich, dächt´ ich an Morgen, das muss, betrachtend, nicht mehr sein. 
Hört´ ich Erschreckendes, Gift oder Galle, 
wär´s nur Entdeckendes, beträfe alle. 
Auf dieser Pirsch in Unbekanntes ist nur das Staunen noch Verwandtes 
und meine Freude über mich, wo´s doch dies nicht mehr gibt: das Ich. 
Göttliche Sphären sind so weit, vom kleinen Ich gänzlich befreit.


  

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