Donnerstag, 24. Oktober 2013

Ganz unten

Wo ich bin, ist keiner, es ist die Hölle.
Mein eignes Produzieren ist nur Gewölle.
Ich kann so viel, aber alles nicht richtig.
Ich bin in der Gesellschaft alles andre als wichtig.
Ich quäle mich täglich um Anerkennung
und fürchte doch meine Namensnennung.
Wettkämpfe, Contests sind mir verhasst,
ich fürchte, dass dort meine Seele verblasst,
die Kraft, die ich spüre bisweilen, erschlafft
und andre davonziehn, ich nur begafft.

Oh Himmel, wie werd ich nur endlich herauskommen
aus diesem Höllenloch und auch ein Auskommen
haben. Bis jetzt werd ich nur irgendwie ausgehalten,
weil vielleicht über allem höhre Kräfte walten.
Natürlich hab ich auch Zweifel an meinem Talent.
Seh so viel Bessres und manches, das brennt
mir geradezu mein Innerstes aus.
Ich bin dann ein Nichts, ein leeres Haus.

Doch kann ich nicht nur jammern und klagen
Ich muss einfach rausgehen und etwas wagen.
Und wenn auch alle Welt mich genüsslich verlacht,
jedes Wort, das ich spreche, zum Narren mich macht,
ich muss mich zeigen, meine Person offenbaren,
mittanzen im Reigen, zum Thron hoffend fahren.
Dort trag ich dann vor, was mir jetzt hier einfällt,
wie aber weiß ich, ob das dort gefällt.
Die Skrupel sind groß, wie werd ich je rein!?
Ihr seid meine Richter, ich gebe mich drein.



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