Dienstag, 21. Januar 2014

Felder in Grau

An Tagen wie diesen ist das Licht schwer zu finden.
Man kann sich wegträumen natürlich an Strände,
aber irgendwie erinnere ich mich z.B. an Rinden,
die braungrau stehen und starren in grauem Gelände.

Die Bäume still ins Winterwarten versunken
scheinen nichts mehr zu wissen von Frühlingssprossen
und sie haben mir doch mal zugewunken,
vergnügt mit ausgelassenen Jugendpossen.

Doch welche Vielfalt in dem Grau,
Farbnamen schwer dafür zu finden.
Wie hilflos nur Sandgrau, Graublau,
Rostrot auch, Rehbraun dazu zu winden!

Ich sehe doch, dass ich´s nicht fasse,
welch Schlingen, Weben, Flechten sich
in Farbenheeren sammelt und ich passe
die Zunge an. Komm, diese Zweige brechen dich
auf, verleihn dir neue Ausdrucksflügel,
siehst grüne Bärte, silberne Locken,
beschwippste Fährten, halsstarre Brocken,
siehst gelbverzierte Frauenbrusthügel,
lässt dich von schwulstigem Samtgrau verführen
und wunderst dich über das orangene Gewirr,
möchtest so gerne das Leuchtgrau berühren
und wirst von dem Gräserfarbwirrwarr fast irr.

Ach, trinken möchtest du, umarmen diese Vielfalt
und danken für die Einladung, die diesem Spiel galt.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen