Donnerstag, 19. März 2020

Blutwurst schnappen

Tod und Verderben drohen,
Zumindest das Lookalike.
Blutrote Kerben drohen
Bei der Fahrt mit dem Bike.

Der Job rinnt davon wie Sand,
Sagt die Angst, dieses Luder.
Sicher, sofern man sich nicht ermannt
Und erst mal entsorgt Parfüm und Puder.

Solidarische Hilfe blüht jetzt im Frühling
Und zurückgelassen wird keine einzige Seele.
Die Herzen gehn auf wie Magnolienblüten
Und Lieder ölen vertrocknete Kehlen.

Der April lässt's zwar immer nochmal kalt wehen,
Dann zittert die Zuversicht wie ein Kleinkind.
Doch Erwachsene sind erfahren und sehen,
Wie bald schon Wärme uns einnimmt.

Dienstag, 17. März 2020

Glückliche Zeiten

Eine neue Zeit hat begonnen. Die Zeit der Ruhe. Nichts muss mehr erkämpft werden. Es ist da. Es kann durchgeatmet werden. Alles kann sehr sorgfältig getan werden. Weil nichts mehr eilt. Keine Dringlichkeit mehr davon abhält, das Notwendige zu tun. Der Atem kann endlich tief und ruhig gehen. Nicht als Kampf gegen die Hektik, als Kampf gegen die Zerstörung, als Kampf gegen das Zugrundegerichtetwerden der Welt. Das kleine Coronavirus hat es bewirkt. Vielleicht führte es Anderes im Schilde, Böses vielleicht. Aber muss mit Mephisto jetzt klagen: "Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft".