Montag, 27. Januar 2014

Der Albtraum

Wenn die Leere überhand nimmt und sich ausbreitet,
jedes Wort, das vorbleifliegt, sie noch ausweitet,
kein Zusammenhang auftaucht, kein Gefühl,
die Temperiertheit auf unterem Niveau bleibt, kühl,
möcht ich das Kreativsein weit von mir werfen,
mir lieber im Gewohnten die Sinne schärfen.

Dann frag ich mich, muss denn immer was Neues her?
Ist denn Gewohntes nicht schon genügend schwer?
Wozu die Anstrengung, ins Unbekannte zu gehen?
Bekanntes ist doch auch schön anzusehen.
Ist es nicht ein zwanghaftes Suchen nach Neuem,
weil vielleicht die Ruhe fehlt zum Festtäuen?

Vielleicht fällt die Antwort hierauf nicht leicht.
Der Sinn von stets Neuem scheint aufgeweicht:
immerzu muss Neues erfunden werden,
um Wachstum zu kreieren bei den Warenbergen.

Nur leben wir hinein ins Neue beständig,
das Leben selbst reißt uns mit eigenhändig.
Jede Minute, jede Sekunde, jeder Augenblick ist neu,
ihn zu erfassen und mitzuformen, heißt, treu
sich dem Leben ergeben und es zu kosten
und nicht faul, behäbig Vergangnem zuprosten.

Die Produkte, die auf diesem Wege entstehen,
sind sehr selten nur als Waren zu sehen.





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