Donnerstag, 29. August 2013

Systemkonform

Schmelztiegel erleben 
Petitessen verschraubt 
Scherben aufgehoben 
Putzkolonnen verscheucht 
immer war was zu tun 
Und die Sendungsbewussten orgelten 
ihr schwer verständliches Kauderwelsch nach draußen oder oben. 
Ich bin so frei und orgle mit. 

Was segle ich in Altbekanntes, 
verschaukle pflegeleicht Vergrautes?! 
Mich kümmert nur der helle Spalt. 
Komm ich nicht dorthin, werd ich alt. 
Mich schert der Sinn nur irgendwie, 
manchmal zu sehen, mal visavis. 
Dann sag ich: sei´s drum, was versteh ich?! 
Die Welt erzeugt so viel und dreht sich. 
Mein Sinn allein ist: etwas machen, 
am besten etwas, was zum Lachen, 
vielleicht auch nur zum Weinen ist, 
aber eindeutig die Segel hisst, 
die Fahnen schwenkt, ruft hihaho:
wir leben und wir danken´s froh. 
Wir schwärmen aus zu dir, Extase, 
und fragen nicht, ist´s nur ne Blase. 
Wir wollen Trübsinn so verscheuchen, 
die faule Luft aus unsern Bäuchen 
ausblasen, 
rauslassen, 
entweichen lassen. 
Und wir sehen:
es stinkt nur kurz, dann ist uns wohl 
wie nach Verzehr von Blumenkohl. 
Ist dann der Weg zu dir erst frei, 
ist mir das Wie fast einerlei. 
Ich gehe ihn mit froher Brust, 
im ganzen Körper voller Lust. 
Die Zunge spürt den Speichel fließen, 
die Lunge mag die Luft genießen 
und zähl ich mehr vom Körper auf 
ist es nur alles wohl´ger Lauf. 
Drum kann ich dich kraftvoll umarmen 
mit breiter Brust und starken Armen. 
Auch stört mich dieser Gleichlaut kaum, 
verzeih mir selbst, verschaff mir Raum. 
So wie ich dir selbst auch verzeihe, 
Großzügigkeit ist an der Reihe! 
So fliegen wir wie Chagalls Paare 
als unsre eigenen Traualtare. 
Und landen in Unendlichkeit, 
die Liebe ist dazu bereit.



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