Jede Silbe, lang oder kurz,
braucht Geschmack, sonst ist sie Furz.
In welche Regionen der Geist sich auch aufschwingt,
bedeutet es nichts, wenn er nicht eindringt
in die Felder der Energie,
auf denen Laute die Symphonie
des Lebendigen verkünden.
Und der Sprecher, sie fassend, ins Sein sich vermählt,
sein Energie-Selbst sich so herausschält
und strahlend allmählich Sein feiert,
mit Lust auf der Zunge fein steuert
das Werden der Welt in der Sprache.
Entstehung, Erschaffung, Entfaltung:
Gärtnern ist dabei die Haltung.
Sehen, wie die Formen sich gebären
zu gleichsam Stengeln, Blättern, Ähren.
Dabei nur pflegen, behüten, zulassen,
vielleicht verstehen, wie sie zusammenpassen.
Störendes eventuell entsorgen,
vielleicht aber bewahren für morgen.
Und schön wären verschmutzte Themen,
die sich so wandelten von bequemen,
allseits beliebten Haudrauf-Ärgernissen
zu lustvoll erlebten Sprachleckerbissen.
Wo das Herz sich dann befreit fühlt,
weil ein Feind weniger im Streit wühlt.
Sprachkraft wird dann wertgeschätzt,
weil der Eros sie benetzt.
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