Dienstag, 14. Mai 2013

Schauinsland

Gelbe Mohnblumen frömmeln in den Niederungen. Forstmeister schreiten mit harten Eiern durchs Gestrüpp. Feldhaubitzen schon wieder. Jugendbarone flüstern Unheimliches sich gegenseitig ins Ohr.  Systemanalytiker schieben Wache.  Fliederbüsche wachsen, wenn ich mit dir auf dem Bett liege und ich öffne den Mund und ich greife zu und ich schraube die Höschen metaphorisch bis unter die Decke und lege fünf Worte aus dem Mund auf die Haut und beschwichtige die Wärme meiner Hände auf deiner Haut und schüttle zwischendurch den großen Zeh, als ob er lose wär und hau den Übermut wie eine störrische Ziege vom Feld und lehne mich weit aus dem Fenster, zu zeigen, dass ich ein Mann bin und lege Kussfetzen hier und da auf Gesimse und weiche Kanten und filtriere nichts mehr, sondern bläue kosmogenetisch ohne Filzhut dichalles ein, simuliere dabei orangenfarbene Obstschalen mit meinem Knie und streune auf die Hochebene deiner Existenz, wo du verfassungskonform ein Nickerchen machst bis zur plötzlichen Schmelze und ich psalmodiere stumm mit den Fingern an deinen Lippen, während Zunge, Augen und Mund bizarre Dreiecksgeschichten erzählen und köstliche Dramatik im Schwanz wächst und folgenschwer der Kragen aufgeknüpft ist und die Sinnesorgane alle am selben großen Gemälde arbeiten und ich eintauche in die Pinselstriche, die so duften, und ein harter Kurs beginnt der Zerstreuung, konzentriert und präzise und im Nachtblau des Himmels sich erste Sterne abzeichnen und das Gebläu ebenso zunimmt wie das Schwarz, die Zacken der Zinnen aber weiter heiter lachen, der Schnodder vergessen ist, ebenso wie alles, was schmerzt und ich geradezu gelb bin vor Betriebsamkeit und geruhsamer Hast und immer mehr das Sagen und das Schweigen identisch wird und ich fortfahre, die Lokomotive in ihrem Stampfen zu bewundern und die Weiten und prachtvollen Sumpflandschaften zu entdecken und zu grüßen und ich gehorsam dem Necken und Locken des Nichtstuns Widerstand leiste und die Strecke allmählich abschätzen zu können meine und Fahnen und Lieder  bunt verwirbelt allseits aufziehen und ich glaube, dass der Feldzug und alle Feldzüge ein glimpfliches Ende gefunden haben im Jetzt und die Schweißnähte - vielleicht sind es Schweißnähte - gehörig funkeln und zischen und die Windgeräusche lautstark an den Türangeln zerren und ich durchaus Mund und Zunge noch einen Ausflug gestatte in sommersonnige Sonntagnachmittagszonen, dann aber dem Geschehen mit Erstaunen beiwohne, das betriebswirtschaftlich aufgeräumt und durchaus kausalen Zusammenhängen folgend Kursausschläge auflegt. Kurz und schlagartig genießen gewisse Papiere Vorrang und ihr Absturz ist mit Jubelgesang verbunden. Schwermetalle laufen gut eine Weile, pissen sich dann aber ins Hemd. Schwitzerdütsch und Bankrotterklärungen lenken fast ab, doch richtungsweisende Hämmer bleiben hart. Landschaften können sich durchaus erheben und sich auf den Kopf drehen oder Kirchtürme können sich in Mondraketen verwandeln. Flussläufe können sich durchaus langsam steil aufstellen oder wie Gardinenstangen von der Decke herabbaumeln. Handgranaten können explodieren oder wie Butter in der Sonne dahinschmelzen, gleichviel. Plastikgurken können sich ihrer Unziemlichkeit bewusst werden oder einfach laut lachend mitmachen. Theaterkulissen können staubend zusammenkrachen oder weiterhin den wahren Worten Schutz bieten. Wenn der letzte Abschnitt beginnt, sind alle gleich laut oder schweigsam. Glückseligkeit und Grusel tanzen miteinander in Reihen. Nur eines ist sicher, man kann nicht mehr aufhören.



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