Freitag, 28. Juni 2013

Schreibhemmung

Wie schön wär es, über Schreibhemmung zu schreiben 
wie Ruge zum Beispiel und heiter bleiben. 
Das wäre die Quadratur des Kreises, 
das Schmelzen und Tauen des inneren Eises. 
Nur müsste einem dazu was einfallen. 
Da hilft ja nicht nur ein Rumlallen. 
Man müsste vernünftige Gedanken haben, 
die sozusagen von selber traben. 
Die einen selbst in Phantasiewelten führten 
und dabei auch noch menschlich berührten.  
Es soll ja kein Stuss sein, den man da schreibt, 
auch wenn es vielleicht noch rudimentär bleibt. 
Man möchte die Menschen ja beglücken 
und nicht durch Ratlosigkeit bedrücken. 
Man möchte, dass sie sagen, da schau mal her, 
schöne Gedanken zu haben ist gar nicht schwer. 
Doch manchmal will einfach kein Geistesblitz kommen, 
man fühlt sich verstopft, ratlos, beklommen. 
Und auch noch so inständig inwendiges Flehen 
lässt keinen vernünftigen Text entstehen. 
Man möchte am liebsten den Bettel hinschmeißen 
und nur auf eines noch gehörig hinweisen: 
das Denken ist schwer und will nicht gelingen, 
der Zugang verschlossen zu höheren Dingen. 
Dass man dann furzt und denkt, so ist es recht, 
kommt ganz natürlich, man ist halt schlecht. 

(Doch jetzt muss ich mich selbst entschuldigen:
wollt nicht dem Hohn und Spott nur huldigen.
Bin nicht mit Tricks am End fein raus,
auch nur ne kleine Schüttelreimmaus.) 


 

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